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Synode zu Flüchtlingsfragen und Umweltschutz

Dem rauen Wind zum Trotz

Y. SchnurGeehrte Lektoren und Prädikanten mit Dekan und PräsesDekan Harald Storch, Sieglinde Dörrschuck, Katharina Defort, Präses Alexander Ebert, Johannes Kohl, Landespräses Dr. Ulrich Oelschläger (von links, nicht im Bild: Heinz Paruzynski)

Mit 58 Vertretern tagte die Dekanatssynode am vergangenen Montag beinahe vollzählig im Gemeindehaus der evangelischen Kirchengemeinde Worms-Neuhausen. Zweimal im Jahr treffen sich die gewählten Vertreter der Kirchengemeinden, um die Geschicke des Evangelischen Dekanats Worms-Wonnegau zu leiten.

Y. SchnurDer langjährige Dekan mit seinem TeamManuela Witzl, Dekan Harald Storch, Präses Alexander Ebert, Angela Kendziorra, stv. Dekanin Jutta Herbert (von links)

Ehrungen

Zum Tagungsauftakt gab es Anlass zu feiern: Gleich mehrere Jubiläen wurden im Rahmen der Synodentagung begangen: Seit 25 Jahren engagieren sich Katharina Defort aus Hillesheim, Sieglinde Dörrschuck aus Mettenheim, Johannes Kohl aus Osthofen, Dr. Ulrich Oelschläger aus Worms sowie Heinz Paruzynski aus Gimbsheim als Lektor oder Prädikant. Für den langjährigen ehrenamtlichen Dienst in der Verkündigung des Wortes Gottes sprachen Dekan Storch und Präses Ebert den Jubilaren Dank und Anerkennung aus. Vor 30 Jahren trat Harald Storch seinen Dienst als Dekan in Worms an – seinerzeit der jüngste Dekan der Landeskirche. Beinahe die ganze Zeit an seiner Seite arbeitete Dekanatssekretärin Manuela Witzl. Ihr dankte der Dekan für die hervorragende Leistungen und ihre Zuverlässigkeit während der vergangenen 25 Jahre.

Aufruf zum aktiven Klimaschutz

„Lasst uns gemeinsam aktiv werden!“ appellierte Tina Jammers an die Synodalen. Die Pfarrerin aus Gimbsheim ist Mitglied im Schöpfungsausschuss der Dekanatssynode und stellte einige Ideen vor, wie sich Kirchengemeinden zur Erhaltung der Umwelt engagieren können: Im Rahmen der Aktion „RhineCleanUp“ soll der Rhein am 12. September 2020 von der Quelle bis zur Mündung gesäubert werden. Gemeinsam mit Partnern in sechs Ländern sollen in über 100 Städten am Rhein das Ufer von Abfällen befreit werden. Ziel ist es, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Müll nicht achtlos weggeworfen oder besser noch von vornherein vermieden wird (weitere Informationen unter www.rhinecleanup.org). Im Rahmen dieses Projektes bietet „Wasser-Experte“ Dr. Peter Diehl, Leiter der Rheingütestation, einen Vortrag zum Thema Mikroplastik in Flüssen und Seen an, der von Kirchengemeinden angefragt werden kann.

Bericht aus der Landessynode

Auch die Landessynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die vom 27. bis zum 30. November in Frankfurt am Main tagte, setzte sich für die Bewahrung der Schöpfung ein: Am vergangenen Freitag beteiligten sich zahlreiche Mitglieder der Landessynode bei der Frankfurter Fridays for future Demonstration. Ferner verabschiedete die Synode das Impulspapier „Kirche des gerechten Friedens werden“. Es soll Kirchengemeinden, Dekanate und Einrichtungen ermutigen, sich für Wege zu gesellschaftlichem und weltweitem Frieden einzusetzen. Neben theologischen Anregungen zur Gewaltfreiheit und einer anhängenden Materialsammlung sieht das Papier unter anderem folgende Grundsätze vor: Klimagerechtigkeit und nachhaltiges Wirtschaften, Vorrang für zivile Konfliktlösungen, Stopp von Rüstungsexporten wie auch Schutz der Religionsfreiheit, so der Bericht von Landespräses Dr. Ulrich Oelschläger.

Appell für Kirchenasyl

Dr. Erika Mohri, ebenfalls Mitglied der Landessynode, forderte die Kirchengemeinden auf, sich für ein Kirchenasyl bereitzuerklären, auch wenn es immer schwieriger wird, dies gegenüber dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zu rechtfertigen. „Ja, der politische und rechtliche Wind ist rau, immerhin unterstützt man einen Menschen bei der Klage gegen die Bundesregierung, doch es geht letztlich darum, jemanden vor Leid zu bewahren!“, wandte sich die Ökumenepfarrerin an die Vertreter der Kirchengemeinden.

Dekanatshaushalt

Für einen ausführlichen Einblick in die Haushaltsplanung des Evangelischen Dekanats Worms-Wonnegau sorgten Anette Schmitt und Anke Walter von der Evangelischen Regionalverwaltung in Alzey. Um den Synodalen das ungewohnt dicke Plus im Dekanatshaushalt zu erläutern, informierte Alexander Ebert, Vorsitzender der Dekanatssynode, über die 2018 gegründete Stiftung „herztat“: Unter dem Dach des Evangelischen Dekanats Worms-Wonnegau wirkt die Stiftung der Isolation von Senioren entgegen – unabhängig von religiöser Zugehörigkeit, Geschlecht und Nationalität (weitere Informationen unter www.herztat.de). Mit nur einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen wurde der Haushalt verabschiedet.

Pfarrstellenbemessung

Weiterer Schwerpunkt der Synodentagung war die Pfarrstellenbemessung: Das neue Bemessungsverfahren der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sieht vor, dass die Zahl der Pfarrstellen entlang der Mitgliederentwicklung zwischen 2020 und 2024 jährlich um etwa 1,4 Prozent von 1450 auf knapp 1350 Stellen reduziert wird. Es ist dabei geplant, das derzeitige Verhältnis von Gemeindegliedern pro Seelsorger bei kirchenweit durchschnittlich rund 1600 Gemeindegliedern zu erhalten. Für das Dekanat Worms-Wonnegau bedeutet dies eine Reduzierung von derzeit 27,75 auf 25,5 Pfarrstellen bis 2024. Bereits während der letzten Synodentagung im Juni wurde der durch den Dekanatssynodalvorstand ausgearbeitete Pfarrstellenplan vorgestellt. Mit großer Mehrheit wurde dieser nun von den gewählten Vertreter der 38 evangelischen Kirchengemeinden im Dekanat Worms-Wonnegau angenommen. Wesentliche Neuerungen wird es für die Innenstadtgemeinden geben: Drei Pfarrstellen, statt der bisher 3,75 Stellen, sind für die Dreifaltigkeits-, Magnus-, Matthäus- und Friedrichsgemeinde vorgesehen, die in Zukunft einen pastoralen Raum bilden. Die Arbeit der Pfarrer in der Innenstadt wird inhaltlich auch dadurch beeinflusst werden, dass die Stelle der Stadtkirchenarbeit entfällt, die aktuell mit einer halben Stelle von Dr. Achim Müller, Gemeindepfarrer der Magnusgemeinde, verantwortet wird. Veränderungen wird es auch für die Landgemeinden geben: So sollen etwa die Kirchengemeinden Eich, Gimbsheim, Rheindürkheim, Hamm und Ibersheim bis 2024 ebenfalls einen pastoralen Raum bilden, dafür sind insgesamt drei Pfarrstellen vorgesehen.

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