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Pfarrer Klaus D. Fischer wird in den Ruhestand verabschiedet

Abschied mit lachendem und weinendem Auge

Bea WittPfarrer Fischer geht in den RuhestandVor der Verabschiedung in den Ruhestand: Pfarrer Klaus D. Fischer mit Propst Dr. Klaus-Volker Schütz und Dekan Harald Storch, links daneben Präses Alexander Ebert und Kirchenvorsteher Thorsten Spöker, rechts stellvertretender Kirchenvorsteher Friedel Stiegele.

„Eigentlich wollte ich Pilot werden, denn Fliegen ist meine Leidenschaft“, erzählt Pfarrer Klaus Fischer. „Als bei mir aber eine Rot-Grün-Blindheit festgestellt wurde, musste ich diesen Traum vergessen.“ Da er schon als Kind sehr an Sprachen interessiert war, studierte er zunächst Englisch und Russisch auf Lehramt.

„Erst nach dem Kontakt mit dem Vikar meiner Heimatgemeinde beschloss ich, Theologie als drittes Studienfach zu wählen und Pfarrer zu werden,“ blickt Pfarrer Fischer zurück. Am 21. September 1980 wurde er in der Pauluskirche Bad Kreuznach ordiniert. Seine Entscheidung hat er nie bereut.

Nach langer Amtszeit wurde Pfarrer Fischer nun in den Ruhestand verabschiedet. „Er ist ein besonderer Pfarrer, schon in Bezug auf seine ungewöhnlich lange Amtszeit aber auch durch sein Engagement“, lobte Dr. Klaus-Volker Schütz, Propst der evangelischen Kirche für Rheinhessen und das Nassauer Land. Seit 1985 war Klaus Fischer Pfarrer der Leiselheimer evangelischen Kirchengemeinde und seit 2012 auch für die Kirchengemeinde Pfiffligheim zuständig. Außerdem hatte er 30 Jahre lang den Vorsitz der evangelischen Gesamtgemeinde Worms inne. „Ohne viel Wind zu machen, hat Pfarrer Fischer die notwendigen Dinge einfach getan,“ lobte Dr. Schütz. „Er hat seine Kirchengemeinden geprägt und eigene Akzente gesetzt. Sein Nachfolger kann auf das Geleistete aufbauen“, sagte er vor der Zeremonie der Entpflichtung von Pfarrer Fischer.

„Ich habe meine Arbeit hier sehr gerne getan“, bekannte Pfarrer Klaus Fischer. „Als Pfarrer und Seelsorger konnte ich einen Bezug zu den Menschen finden und hatte Unterstützung, um etwas zu bewegen.“ Natürlich traf er auch Menschen, die der Kirche und dem Glauben entgegenstanden. „Ich war immer offen für konstruktive Kritik, aber nicht für Tratsch“, sagte er rückblickend.  „Wichtig waren die Menschen, die mir zur Seite standen, insbesondere Dekan Harald Storch, der immer ein offenes Ohr für mich hatte. Ich bin dankbar für diese Zeit als Pfarrer, in der mir die Menschen ans Herz gewachsen sind und gehe mit lachendem und weinendem Auge. Zwar habe ich jetzt mehr Zeit für Familie und Hobbies, aber ich werde die vielen Kontakte vermissen. Meinem Nachfolger wünsche ich, dass er sich in seinem Amt ebenso wohl fühlt wie ich es getan habe.“  

Nach seinen Abschiedsworten überreichte Dekan Storch die Urkunde des Dekanats zum 40-jährigen Ordinationsjubiläum von Pfarrer Fischer. Präses Alexander Ebert lobte die intensive Zusammenarbeit der Gesamtgemeinde mit dem Dekanat. Bezeichnend für Pfarrer Fischer sei, dass er nach seiner Zeit als Vorsitzender der Gesamtgemeinde noch ehrenamtlich aktiv sein wird.

„Bei Antritt der Pfarrstelle nach jahrelanger Vakanz hatte es Pfarrer Fischer nicht leicht wegen des damaligen dominanten Kirchenvorstehers“, erinnerte Friedel Stiegele, stellvertretender Kirchenvorsteher. Rückblickend berichtete er aber auch von vielen Projekten und schönen Ereignissen während der Amtszeit von Pfarrer Fischer, von Reisen mit Gemeindemitgliedern, von der Senioren-, Kinder- und Jugendarbeit und von der Montagsrunde, deren Teilnehmer sich mit einem Bild des Wormser Künstlers Klaus Krier für die vielen schönen Stunden bedankten. „Die Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand war geprägt von gegenseitigem Respekt und Vertrauen“, berichtete Stiegele. „Klaus Fischer gilt übrigens als intellektueller Pfarrer, vor allem wegen seiner Predigten, in denen er auf aktuelle Situationen einging. Er geht nun zum 30. September, hat aber versprochen, ab und zu noch einen Gottesdienst zu halten.“

So feierlich wie möglich in Zeiten von Corona war der Gottesdienst in der evangelischen Kirche Leiselheim zur Verabschiedung von Pfarrer Klaus Fischer gestaltet. „Da in der Kirche wegen der Abstandsregelung nur wenige Besucher einen Platz finden, haben wir eine Übertragung in das Gemeindehaus geschaltet, wo weitere 30 Besucher die Verabschiedung des beliebten Pfarrers mitverfolgen können“, informierte Kirchenvorsteher Thorsten Spöker. Statt des üblichen anschließenden Empfangs fand auf der Wiese neben der Kirche ein kleines Beisammensein statt. In der kommenden Woche wird Pfarrer Fischer auch in Pfiffligheim verabschiedet.

Bewerber für die Nachfolge von Pfarrer Fischer gibt es bereits“, informierte Dekan Storch. „Nach einem Probegottesdienst am 18. Oktober wird über die Besetzung entschieden. Während der Vakanz wird Pfarrerin Yvonne Siegel-Körper für die Gemeinden zuständig sein.“

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