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Barockkonzert in der Lutherkirche

Inspirierte Harmonie

privatAlexandru NicolescuAlexandru Nicolescu

Was verbirgt sich hinter einem "Ensemble aus Spezialisten für Historische Aufführungspraxis"? Wer am vergangenen Sonntag das Konzert in der Lutherkirche besucht hat, weiß Bescheid: Die Musikerinnen und Musiker spielten auf Barockinstrumenten.

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Kantor Christian Schmitt Violinistin Liuba Petrova Christina Hahn mit dem Fagott

Das Programm begann und schloss mit je einem Konzert für Orgel und Orchester von Georg Friedrich Händel: Christian Schmitt, Kantor an der Lutherkirche, war der Solist in den beiden Concerti g-Moll op. 4,1 und B-Dur op. 4,2. Er spielte die Soloparts auf seiner eigenen von Wolfram Stützle (Waldkirch) nach süddeutschen barocken Vorbildern gebauten Truhenorgel, einem klangschönen dreiregistrigen Instrument, das hervorragend mit dem inspiriert aufspielenden Barockorchester harmonierte.

Alexandru Nicolescu war sodann der kompetente Solist in Tomaso Albinonis Oboenkonzert d-Moll, einem der bekanntesten und schwungvollsten Bläserkonzerte des italienischen Barock. Als solistisches Intermezzo am sonst als Continuoinstrument eingesetzten Cembalo erklang Johann Sebastian Bachs ausladende d-Moll-Toccata BWV 913, gespielt von Christian Schmitt: ein Werk, das organistische und violinistische Einflüsse verbindet und dabei Passagen mit zu ihrer Zeit revolutionärer Harmonik beinhaltet.

Die Barockgeigerin Liuba Petrova und Alexandru Nicolescu übernahmen die Solopartien in Johann Friedrich Faschs deutlich an Antonio Vivaldi gemahnendem Konzert für Oboe, Violine und Streicher, einem beschwingten Werk, das neugierig macht auf weitere Werke dieses bedeutenden Bach-Zeitgenossen.

Die Barockfagottistin Christina Hahn wechselte zu Georg Philipp Telemanns Concerto in a das Instrument und agierte nun als hochvirtuose Blockflötistin. Getreu seinem Motto "Gib jedem Instrument, was es leyden kann" hatte der Komponist in diesem Stück neben der Blockflötenpartie auch effektreiche Soloparts für Violine und Oboe vorgesehen, die von Liuba Petrova und Alexandru Nicolescu abermals überzeugend vorgetragen wurden.
Schließlich komplettierte die Wormser Geigerin Olga Nodel den Reigen der Solisten mit der expressiven und vitalen Wiedergabe von Tomaso Albinonis Sonata in D für Violine und B.c. .

Die Ensemblebesetzung wurde komplettiert von weiteren hochkarätigen Instrumentalisten: der Barockoboistin Ritsuko Kakemizu, von Zeynep Tamay (Barockviola) sowie von den bereits in vielen Konzerten in Worms und in der Lutherkirche bewährten und bestens aufeinander eingespielten Continuostreichern
Katharina Schmitt (Barockcello) und Ichiro Noda (Violone).

Zahlreiche Zuhörer hatten sich am "Tag des offenen Denkmals" eingefunden, um das etwas über eineinhalbstündige Konzert in der schönen Kirche mit ihrer traumhaften Akustik zu genießen - und um lebhaften Applaus zu spenden.

Auf weitere Konzerte des Ensembles darf man gespannt sein, denn das Konzert vom 8. September soll bestimmt nicht das letzte dieser Art gewesen sein, so Alexandru Nicolescu und Christian Schmitt, die Initiatoren des Projekts.

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