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Sicherheit

Nach Brand in Notre-Dame: So sicher sind die EKHN-Kirchen

EKHN

Nur knapp ist die Pariser Kathedrale Notre-Dame nach einem Großbrand der völligen Zerstörung entgangen. Die EKHN klärt über die Sicherheit der Kirchen in Hessen und Nassau auf.

Der Brand von Notre-Dame am Abend des 15. April hat die Kathedrale schwer beschädigt. Nach Angaben des französischen Innenstaatssekretärs Laurent Nuñez ist die Kirche nur knapp einer vollständigen Zerstörung entgangen. Ein Ereignis, das international Solidarität mit den Franzosen und der katholischen Kirche hervorgerufen hat.

 

Unlösbare Probleme beim Brandschutz in Kirchen

 

„Das Feuer ruft in Erinnerung, dass Kirchen mehr als Gebäude sind. Sie vermitteln Sinn und Zuversicht. Wenn sie in Flammen stehen, gerät auch die Hoffnung ins Wanken“, erklärte etwa Pressesprecher Volker Rahn. Er weist darauf hin, dass historische Gebäude, wie die Kirchen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), beim Feuerschutz zwei Problemzonen habe: „Sie verfügen in aller Regel über keine Brandschutzabschnitte, die ein Übergreifen des Feuers auf andere Teile des Baus effektiv verhindern. Und: Sie stehen oft in alten Ortskernen, bei denen die Rettungswege sehr eng sind und die der Feuerwehr den Zugang schwer machen.“

Besonders gefährlich seien zudem immer Renovierungsarbeiten. Hier gebe es oft provisorische Elektroinstallationen, die wegen ihrer meist hohen Leitungen auch noch anfällig seien. „Es wird manchmal auch noch auf Baustellen geschweißt oder bei Dachpappe beispielsweise mit Feuer hantiert. All das könnte auch Notre-Dame zum Verhängnis geworden sein“, sagt Volker Rahn. 

 

Kirchen insgesamt sicher

 

Insgesamt gebe es also bei historischen Gebäuden grundsätzlich einige Risikofaktoren, die Brände begünstigen können. Der Pressesprecher betont: „Trotzdem ist die Gefahr für Leib und Leben in Kirchen in der Praxis außerordentlich gering. Sie werden einfach wenig genutzt. Ihre Elektrotechnik ist zudem oft sehr einfach konzipiert und entsprechend wenig anfällig für Brände.“

Die Kirchengemeinden in der EKHN müssen jährlich ihre Gebäude begehen. Dabei spielen auch Sicherheits-Aspekte wie der Brandschutz eine Rolle. So darf etwa auf Dachböden kein Gerümpel abgestellt sein, das brennen kann. Außerdem müssen Elektroinstallationen alle zwei Jahre von einem Fachmann begutachtet werden. Bei Gebäuden, in denen zusätzlich zum Gottesdienst regelmäßig Großveranstaltungen stattfinden, muss außerdem ein mit den Behörden erarbeitetes Nutzungskonzept vorliegen. Da spielt der Brandschutz eine große Rolle. 

 

Ausnahme: Brand in Bergsträßer Kirche 2015

 

„Gott sei Dank gab es in den vergangenen Jahren auch nur ein nennenswertes Ereignis“ in den rund 4.000 Gebäuden, darunter fast 1.300 Kirchen, so der Pressesprecher. 2015 gab es in der Evangelischen Kirche in Einhausen (Kreis Bergstraße) einen Schmorbrand, der zu einer Verpuffung führte. Es kam zu einem Schaden von 250.000 Euro. Verletzt wurde niemand; auch nennenswerte Kunstgegenstände wurden nicht beschädigt. Volker Rahn erinnert sich: „Trotzdem war es ein überaus schmerzhaftes Ereignis für die Gemeinde, die die Kirche mit vielen Spenden wieder sanierte.“ 

Auch Notre-Dame soll wieder aufgebaut werden. So äußerte Papst Franziskus die Hoffnung, dass die Kathedrale nach dem Wiederaufbau erneut zu einem geistlichen und architektonischen Erbe Frankreichs und der Menschheit werde. Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte bereits in der Brand-Nacht versprochen, dass die Kathedrale wiederaufgebaut werden soll. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Frankreich Hilfe beim Wiederaufbau der Kathedrale zugesagt. Derzeit werden Spenden gesammelt.

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