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Brot statt Böller

Neujahrs- und Silvesterbräuche weltweit

oatawa/gettyimagesEine Person springt von einer Klippe zur anderen. Die Klippen sind mit 2018 bzw. 2019 beschriftet.2019 steht vor der Tür.

Eine Wasserschlacht oder ein Bad im Meer an Neujahr mag einem abwegig vorkommen, ist aber in anderen Ländern Brauch. Allseits bekannt ist das Feuerwerk, das aus verschiedenen Gründen immer wieder in die Kritik gerät. Brot für die Welt hat eine Alternative zum Feuerwerk: „Brot statt Böller“.

In Deutschland gibt es jährlich am 1.1. ein großes Feuerwerk. Doch schon in Frankreich sieht es ganz anders aus. Hier ist es unüblich und teilweise verboten selbst Raketen abzuschießen oder Knaller zu zünden. Das neue Jahr wird in verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich gefeiert:

 

Fünf Tage Wasserschlacht in Myanmar

 

Das Neujahrsfest in Myanmar ist eines der größten weltweit – es dauert fünf Tage. In Myanmar beginnt das Neue Jahr nicht am 1. Januar, sondern am 17. April zum Ende der Regenzeit. Auf diesen Tag wird vom 13. April an fünf Tage mit „Thingyan“, dem Wasserfest, hin gefeiert. Ähnlich wie an Fastnacht schlängeln sich Umzüge durch die Städte und es herrscht Ausnahmezustand auf den Straßen. Auf der Straße besteht immer die Gefahr nass zu werden, weil es Brauch ist, mit Wasser herumzulaufen und jeden, der einem über den Weg läuft, nass zu spritzen. Dabei entstehen regelrechte Wasserschlachten. Symbolisch soll dieses Fest die Menschen von allem Bösen aus dem alten Jahr reinwaschen, um befreit in das neue Jahr starten zu können.

 

Baden im winterlichen Meer

 

In den Niederlanden gibt es einen besonders eisigen Brauch zu Neujahr. Am Strand von Scheveningen treffen sich jährlich am 1. Januar circa 10.000 Unerschrockene, um Punkt zwölf Uhr in die Nordsee zu rennen. Das Wasser hat dabei Temperaturen um die 7°C, die Luft ist meistens noch kälter. Diese Tradition heißt „Nieuwjaarsduik“ und ist längst nicht mehr nur national. Zum Neujahrschwimmen kommen auch viele Deutsche, Belgier, usw. Auch einige Amerikaner sind jedes Jahr dabei. Der Brauch, den es ursprünglich nur in Scheveningen gab,  wird mittlerweile an vielen Orten in Holland praktiziert. Dazu braucht es nur das Meer, einen Se oder Fluss, die es in Holland zu genüge gibt. Traditionell gibt es im Anschluss eine Erbsensuppe zum Aufwärmen.

 

Alte deutsche Bräuche

 

In Deutschland praktizierte man einige interessante Bräuche, die heute nicht mehr bekannt sind.  Fromme Menschen haben zum Beispiel mit einer Nadel seitlich in das Gesangbuch oder in die Bibel gestochen. So wurde eine Seite zufällig ausgewählt. Der Text auf dieser Seite sollte darüber Auskunft geben, wie erfolgreich das neue Jahr wird. Etwas spektakulärer ging es beim Neujahrswerfen zu. Man warf alte Teller und Töpfe vor die Tür der Nachbarn – teilweise auch gegen die Türen. Mit dem Lärm sollten böse Geister von den Häusern vertrieben werden. Seit 1963 gibt es in Deutschland einen Brauch modernerer Natur: „Dinner for One“. Tatsächlich ist der Sketch nicht aus England, wo er sogar weitestgehend unbekannt ist. Er wurde 1963 vom NDR produziert und ist nach wie vor für viele ein Muss an Silvester – auch  Dafür schaut man zum Beispiel in Südafrika, Grönland und Australien „Dinner for One“ an Silvester.

 

Knallerei an Silvester

 

Eine Tradition, die viele Länder verbindet, ist das Feuerwerk um 24 Uhr. Es geht auf die Germanen zurück, die besondere Angst vor der Silvesternacht hatten. Sie haben möglichst viel Lärm produziert und Feuer entfacht, um böse Geister fern zu halten. Heutzutage machen wir Krach und Feuer mit Feuerwerk. Dieser nicht ganz ungefährliche Brauch ist in Deutschland jedoch schon seit Jahren in der Kritik. In Bayern wurde sogar über ein Verbot von selbst gezündetem Feuerwerk nachgedacht. Nicht nur gefährliche Verbrennungen sind jährlich auf der Tagesordnung, sondern auch eine indirekte Gefahr lauert. Durch tausende Explosionen ist die Luft binnen weniger Minuten stark mit gesundheitsschädigendem Feinstaub belastet.

 

Brot statt Böller

 

2017 wurden in Deutschland 137 Millionen Euro für Feuerwerk ausgegeben. Brot für die Welt ruft deshalb mit der Aktion „Brot statt Böller“ dazu auf, sein Geld nicht in Feuerwerk zu stecken, sondern in Projekte, in denen das Geld etwas Längerfristiges bewirkt. „Der Spaß, den ein Feuerwerk macht, ist nur kurz. Die Freude, die durch Teilen entsteht, ist von Dauer“, erklärt Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin von Brot für die Welt. 40 € können schon helfen einer Familie in Kenia eine Lebensgrundlage zu schaffen. Von einer Spende wird verschiedenes Saatgut gekauft und verteilt, sodass Familien sich schrittweise selbst ernähren können und nicht auf dauerhafte Hilfe angewiesen sind. Seit 1981 läuft diese Aktion schon und findet Jahr für Jahr größeren Zuspruch.

 

Weitere Informationen zu „Brot statt Böller“ finden Sie hier:
Brot statt Böller

 

Konrad Waßmann

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