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Neue Pfarrerin in Worms

Das Gesellige ist für die Kirche ein Schatz

Yvonne SchnurPfarrerin Sophia Schäfer in der Wormser MagnuskircheHier wird sie nun häufiger stehen: Pfarrerin Sophia Schäfer in der Magnuskirche

„Die sind hier ja nur am Feiern“, gibt Sophia Schäfer lachend ihren ersten Eindruck der neuen Gemeinde wieder. Seit dem 1. August ist die 36-Jährige Pfarrerin der Magnus- und Matthäusgemeinde, zu der auch der Rosengarten gehört.

Yvonne SchnurPfarrerin Sophia Schäfer vor der MagnuskirchePfarrerin Sophia Schäfer vor 'ihrer' Magnuskirche

Freut sich über lebendige Gemeinde
Seit wenigen Wochen ist Sophia Schäfer im Dienst und zeigt sich schon jetzt ganz begeistert von den Aktivitäten ihrer Kirchengemeinde: „Es hat mich sehr berührt zu sehen, wie groß hier die Liebe zur Gemeinschaft ist und wie engagiert sich auch der Kirchenvorstand um das Gemeindeleben kümmert“, beschreibt die gebürtige Leipzigerin ihre ersten Erfahrungen mit den Menschen der Magnus- und Matthäusgemeinde. „Das Gesellige ist doch für die Kirche ein Schatz“, ist Pfarrerin Schäfer überzeugt. „Toll finde ich auch, dass die Kirchengemeinde mit dem Erlebnisgarten einen Schwerpunkt auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen hat – da habe ich ein Herz für und freue mich, diese Arbeit in den kommenden Jahren mitzugestalten,“ wirft Schäfer einen Blick auf die Zukunft.

Entdeckt die Stadt per Rad
An Worms gefällt ihr, dass Kirche im wahrsten Sinne des Wortes ‚sichtbar‘ ist – immerhin seien die Türme von Dom und Dreifaltigkeitskirche für die Silhouette der Stadt prägend. „Erstaunlich, wie schnell die Stadt sich erschließt“, freut sich Sophia Schäfer, die in erster Linie mit dem Fahrrad unterwegs ist und bereits viele interessante Menschen kennengelernt hat, auch die Nibelungenfestspiele und Jazz & Joy hat sie schon besucht. „Die Menschen hier in der Region erlebe ich deutlich offener als die Frankfurter“, so Schäfer, die zuvor in der hessischen Metropole gelebt hat.

Menschlichkeit ist das Wichtigste
Aufgewachsen ist Sophia Schäfer in Messel bei Darmstadt, wohin ihre Familie noch vor der Wende ausreiste. „Mein Großvater hat sich als evangelischer Pfarrer sehr für die Kirche in der DDR engagiert. Damals war ich noch zu jung, um das Ganze zu begreifen, aber rückblickend hat es mich sehr beeindruckt, dass man sich für seinen Glauben und für andere so einsetzt“, erklärt Sophia Schäfer ihre Motivation, selbst Theologie zu studieren. Der Urgroßvater war als Pfarrer während der NS-Zeit im kirchlichen Widerstand der Bekennenden Kirche aktiv und habe zahlreichen Juden zur Flucht verholfen, erzählt Schäfer und sagt über diesen Teil ihrer Familiengeschichte: „Die Erkenntnis, dass Menschlichkeit aus dem Glauben heraus auch über Politik und Kirche hinausgehen muss, hat mich emotional gepackt.“

Aufenthalt in Indien
Bevor sie sich schließlich für die Theologie entschied, verbrachte sie ein Jahr in Südindien, um noch einmal etwas ganz Anderes zu erleben und „weit über den berühmten Tellerrand zu blicken“, wie sie sagt – diese Erfahrung habe sie in ihrer Entscheidung jedoch nur noch bestätigt. In Mainz, Berlin und Heidelberg absolvierte Schäfer das Theologiestudium, das Vikariat verbracht sie in Lollar bei Gießen. Im Anschluss trat sie eine Promotionsstelle in Frankfurt und Berlin an und beschäftigte sich mit einer lutherischen Missionskirche in Indien und der Frage, wie man es schafft, trotz der zum Teil äußerst brutalen Ausgrenzungsversuche gegenüber Christen eine (Glaubens-)Gemeinschaft zu bleiben.

Am 24. September wird Pfarrerin Sophia Schäfer durch Henriette Crüwell, Pröpstin für Rheinhessen und Nassauer Land, in ihren Dienst eingeführt. Der Gottesdienst zur Ordination beginnt um 14 Uhr in der Magnuskirche. Für den anschließenden Sektempfang wird bis zum 18. September um Anmeldung gebeten.

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