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Dekanatspräses Ebert zur WM in Katar

Klare Kante

Thorsten Frenzel / pixabay.de

Die Welt- und Europameisterschaften im Fußball waren für mich immer Ereignisse, die ich gerne in Gemeinschaft erlebt habe. Im Kreis von Kollegen, der Familie, im Verein oder auch im kirchlichen Zusammensein wurde ich temporär zum begeisterten Fan. Und in diesem Jahr?

Ben PakalskiAlexander Ebert, Präses im Evangelischen Dekanat Worms-WonnegauAlexander Ebert, Präses im Evangelischen Dekanat Worms-Wonnegau

Nein, für mich wurde der Gedanke klarer, je näher die Fußballweltmeisterschaft in Katar gerückt ist: Ich werde keine Fan-Artikel kaufen, ich verzichte auf das gemeinsame Schauen in Kneipen, auf öffentlichen Plätzen oder zu Hause mit Freunden. Ich achte darauf, beim Einkaufen keine Artikel von Sponsoren in den Einkaufswagen zu packen, die die WM in Katar finanziell unterstützen.

Seit der Vergabe des Austragungsorts an den Wüstenstaat im Jahre 2010 wurde immer wieder über Menschenrechtsverletzungen oder gar Todesfälle rund um die Baustellen der entstehenden Fußballstadien berichtet. Menschen werden unterdrückt, weil sie homosexuell sind. Es ist paradox, dass für Menschen, die anders leben, als es in das Weltbild derer passt, die in Katar das Sagen haben, eine „Sicherheitsgarantie“ eingefordert werden muss. Spätestens seit den Enthüllungen der letzten Tage und Wochen ist meiner Meinung nach ‚klare Kante‘ gefragt, denn der Fußball ist politisch geworden.

Ob sich die Situation in Katar durch die WM ändern wird? Ich hoffe es. Immerhin schaut die Welt gerade sehr genau hin. Doch sobald das Scheinwerferlicht wieder ausgeschaltet und die WM zu Ende ist, werden die Spielregeln in Katar vermutlich wieder die alten sein. Die Würde des Menschen ist unantastbar? Nicht in Katar und das ist nicht zu akzeptieren.

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