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Fest der Kulturen

#offengeht

Ulrike SchäferDie IGMG-Jungengruppe zeigt den Tanz der DerwischeDie IGMG-Jungengruppe zeigt den Tanz der Derwische

"#offengeht" war nach 2015/2016 erneut das Motto des Wormser Fests der Kulturen, das nach langer Coronapause endlich wieder stattfinden konnte. Im Zentrum des Obermarkts, direkt gegenüber Bühne, die von 11 bis 17 Uhr bespielt wurde, stand das liebevoll gestaltete Willkommenszelt des Interkulturellen Runden Tischs, wo Besucherinnen und Besucher sich bei einem Glas Tee austauschen und ihre Gedanken in ein Gästebuch eintragen konnten.

Der Tag begann mit dem Gebet der Gemeinden, das wie immer von Ökumenepfarrerin Dr. Erika Mohri geleitet wurde. Nacheinander traten Zeki Hodscha, IGMG, Enver Hodscha, DITIB, Kemal Esmer, Dede der Aleviten, Islam Ud-Din, Ahmadiyya-Gemeinde, Dominikanerpater Laurentius, Ismael Hodscha vom Islamischen Kulturverein und Pawanpreet Singh, Vertreter des Sikh-Verbandes, der erstmals mitwirkte, ans Mikrofon und zitierten Koranverse, verlasen Texte und sprachen Gebete für den Frieden. Bei dem Choral „Großer Gott, wir loben dich“, den der Posaunenchor Hochheim/Herrnsheim unter Leitung von Thomas Busch spielte, sangen viele mit. Erika Mohri erzählte die Geschichte der Ruth, die mit der Mutter ihres verstorbenen Mannes in deren Heimat geht und dort gut aufgenommen wird. „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande… soll er bei euch wohnen wie ein Einheimischer“, zitierte die Pfarrerin ein göttliches Gebot aus der hebräischen Bibel.

Bürgermeisterin Stephanie Lohr betonte in ihrem Grußwort, dass jeder in Worms herzlich willkommen sei, ob es sich nun um Flüchtlinge aus der Ukraine handele oder auch Flüchtlinge aus anderen Ländern. Wie unterschiedlich die Menschen auch seien: jeder habe den Wunsch, gleichwertig mit anderen in Frieden zu leben. Miguel Vicente, Beauftragter der Landesregierung für Migration und Integration, äußerte sich in ähnlichem Sinn und hatte auch viele anerkennende und bestärkende Worte für die Arbeit des Interkulturellen Runden Tischs, der unter Leitung von Erika Mohri seit vielen Jahren dieses Gemeinschaft stiftende Fest und weitere Veranstaltungen der interkulturellen Woche auf die Beine stellt. Lohr wie Vicente ließen es sich auch nicht nehmen, Halt an den Ständen der teilnehmenden Gruppierungen zu machen und sich eingehend über deren Arbeit zu informieren.

Zu Beginn der Veranstaltungen führte die IGMG-Jungengruppe den Tanz der Derwische von Konya auf, gefolgt vom Kinderchor der Syrisch-Orthodoxen Gemeinde. Im Verlauf des Nachmittags gab es dann ein reichhaltiges Bühnenprogramm mit Tanz-, Musik- und Theaterdarbietungen, souverän moderiert von Ikhlas Chehaik-Chaila und Daniel Usner, den beiden Vorsitzenden des Jugendparlaments. Sie stellten auch die Stände vor und interviewten einzelne Teilnehmende.

Normalerweise lässt gegen Nachmittag das Besucherinteresse ein wenig nach, nicht so an diesem Tag. Als die mitreißende interkulturelle Band Shaian gegen halb vier ihren Auftritt hatte, war der Platz voll. „Nach der Corona-Pause war es etwas schwieriger als sonst, die Vorbereitungen in Gang zu bringen. Doch dann lief alles sehr gut“, freute sich Dr. Mohri. „Das Fest der Kulturen 2022 war ein ermutigender Erfolg.“

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