Dekanatssynode beschließt Pfarrstellen und Nachbarschaftsräume
"Wir müssen unsere Kräfte bündeln"
Yvonne Schnur, Dekanat
27.09.2023
ysch
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Weniger Stellen, größere Verwaltungseinheiten
„Ja, es tut weh, dass wir gerade nicht wachsen“, richtet Dekanin Jutta Herbert das Wort an die Vertreter:innen der 34 Kirchengemeinden. Schließlich geht es bei der halbjährlichen Tagung des regionalen Kirchenparlaments um nicht weniger als die Anzahl und Verteilung der Hauptamtlichen-Stellen im Dekanat. Auch über die Bildung von sogenannten Nachbarschafträumen, ein engeres Zusammenrücken der Kirchengemeinden auf Verwaltungsebene, wird entschieden. Beide Prozesse wurden während der vergangenen Monate durch Klausurtagungen von den Synodalen sowie den Mitgliedern des Dekanatssynodalvorstands (DSV) ausführlich erörtert. Auf Basis dieser Ergebnisse entstand die Abstimmungsvorlage, die der DSV dem Gremium präsentiert.
Kirchengemeinden bilden Nachbarschaftsräume
Sechs Nachbarschaftsräume schlägt Alexander Ebert als Vorsitzender des Dekanatssynodalvorstands vor und so wird es von der Synode auch verabschiedet. Zum Teil sind diese Strukturen schon lange gewachsen, wie etwa am Altrhein, wo die Kirchengemeinden bereits seit einigen Jahren neue Formen der Zusammenarbeit erproben, etwa im Angebot von Gottesdiensten oder auch bei der Konfirmandenarbeit. Auch die evangelische Kirchengemeinde Neuhausen und die Wormser Luthergemeinde sind bereits näher aneinandergerückt: Seit Juli 2022 besteht eine Kooperation zwischen den beiden Kirchengemeinden, die dabei weiterhin eigenständige Kirchengemeinden bleiben. Dieser erste Nachbarschaftsraum im Dekanatsgebiet kann jedoch im Laufe des Prozesses ekhn2030 weiter vergrößert werden. Aktuell finden Gespräche statt, wie die Wormser Innenstadtgemeinden sich in Zukunft organisieren werden.
Stellenkürzung bedeutet Team-Arbeit
Für Diskussionen sorgt die schwindende Anzahl der Stellen: Von derzeit 25,25 gemeindlichen Pfarrstellen muss laut landeskirchlicher Vorgaben bis zum Jahr 2029 auf 18,5 Pfarrstellen reduziert werden. „Wir müssen unsere Kräfte bündeln“, bringt es Dekanin Herbert auf den Punkt und betont, dass dem zukünftigen Arbeiten in Teams durchaus etwas Positives abzugewinnen sei – schließlich bedeute es letztendlich auch Entlastung. Auch bei den Regionalpfarrstellen und Profilstellen wird gekürzt, die Dekanatssynode stimmt auch diesem Vorschlag zu. „Wir wollen uns auf die ureigenen Aufgaben der Kirche konzentrieren“, erklärt Dekanatspräses Ebert die Stellenverteilung. In Zukunft wird es eine ganze Pfarrstelle für die Klinikseelsorge geben, die Bereiche Hospiz und Ökumene werden jeweils mit einer halben Stelle besetzt.
Recruiting-Kampagne: Fachkräfte für Kitas
"Engel gesucht!" heißt es im Video, mit dem das Evangelische Dekanat Worms-Wonnegau dazu einlädt, sich für eine seiner 24 Kindertageseinrichtungen zu bewerben. Yvonne Schnur, Pressereferentin des Dekanats und verantwortlich für die Kampagne, mit der im Juni und Juli kreativ nach Fachkräften gesucht wurde, stellt das Projekt vor. Der Spot, der in Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Medienhaus entstand, wurde über Social Media ausgespielt und vor jeder Filmvorführung im Wormser Kino gezeigt. Außerdem machten bunte Plakate, unter anderem in der Wormser Fußgängerzone, am Bahnhof sowie in vielen evangelischen Einrichtungen in Worms und im Wonnegau, auf die Kampagne aufmerksam. Auf der Kampagnen-Website www.kita-engel-gesucht.de wird unter anderem darüber informiert, dass auch Bewerbungen von Quereinsteiger:innen sowie Bewerber:innen, die einer anderen Religion angehören, willkommen sind. Das Video, in dem „echte“ Erzieher:innen aus Worms und Westhofen zu Wort kommen und erklären, was die Tätigkeit in einem evangelischen Kindergarten so attraktiv macht, wurde tausendfach geklickt uns bescherte dem Dekanat satte 16 Bewerbungen. „Das ist mehr als wir erwartet hatten“, informiert Dekanatspräses Ebert, der die Kampagne auch ob der zahlreichen positiven Bewertungen in den sozialen Medien als erfolgreich bezeichnet.
Delegierte für Lern- und Gedenkstätte Güterbahnhof Worms e.V.
Die Dekanatssynode wählt Carola Wendland als Delegierte für den Förderverein Lern- und Gedenkstätte Güterbahnhof Worms, der vor rund einem Jahr gegründet wurde. Er hat den Zweck, die Aufarbeitung von Verbrechen des Nazi-Regimes und die Erinnerung an die Opfer zu fördern sowie der politischen Bildung, Jugendbegegnung und Völkerverständigung zu dienen. Der Güterbahnhof soll dabei zum Ort des Gedenkens werden, denn von dort wurden Juden und Sinti von den Nationalsozialisten deportiert. Karola Wendland gehört der Wormser Friedrichsgemeinde an und engagiert sich außerdem für das Projekt Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig: Kleine Gedenktafeln werden im Boden verlegt und erinnern an die Opfer des NS-Regimes.
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