Lange Zeit wurde Kunstlicht bei Nacht als ausschließlich positiv betrachtet, denn Licht bietet uns Orientierung und subjektiv empfundene Sicherheit. Seit Mitte der 1970er Jahre werden die Straßen flächendeckend beleuchtet, mancherorts sogar die ganze Nacht. Dabei wurde Nacht als schützenswerter Lebensraum trotz Regulierungsmöglichkeiten vernachlässigt: in der Stadt- und Landschaftsplanung, in der Ortsgestaltung und auch beim Naturschutz. Mit der Einführung der energiesparenden LED-Technologie steigen nicht nur die Anwendungsmöglichkeiten, sondern durch die einhergehende Anhebung der Beleuchtungsstärken werden die Nächte immer heller – in jüngster Zeit auch durch Privat- und Gewerbebeleuchtung. Dies bleibt nicht ohne gravierende Folgen. Schließlich bestimmt der Wechsel von Hell und Dunkel den Rhythmus allen Lebens und Unterbrechungen haben vielfältige Auswirkungen – sogar auf den Menschen. Für tag- und nachtaktive Tiere bedeutet Kunstlicht bei Nacht einen starken Stressfaktor, insbesondere für Insekten. Nicht umsonst wird die Liste der bedrohten Tierarten in Deutschland von nachtaktiven Tieren angeführt. Zudem wird viel Energie durch die Dauerbeleuchtung verbraucht. In ihrem reich bebilderten Vortrag macht die Referentin auf die Nacht als wunderschönen, schutzbedürftigen Raum aufmerksam, berücksichtigt aber gleichermaßen auch Bürgerbelange. Es werden Handlungsebenen mit best-practice-Beispielen im technischen, planerischen und gestalterischen Bereich sowie die rechtlichen Möglichkeiten bei Genehmigungsverfahren vorgestellt. Referentin: Sabine Frank, hauptamtliche Nachtschutzbeauftragte des Landkreises Fulda (Sternenpark, Biosphärenreservat Rhön)
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