Beratung für belastete Menschen

Die Corona-Pandemie und nun die Ukrainekrise führten und führen zu wachsender Verunsicherung in der Bevölkerung. Viele Menschen fühlen sich stark belastet oder überlastet, nicht wenige haben Angst vor dem sozialen Abstieg. Der Kostendruck steigt.

Mit dieser Situation geht ein Anstieg an Beratungs- und Unterstützungsbedarf einher, der zunehmend gerade auch Menschen betrifft, die bisher nicht mit dem Sozialleistungssystem oder Beratungs- und Unterstützungssystemen in Kontakt waren, so berichtet Klaus Engelberty, Leiter der Diakonie Rheinhessen, aufgrund der Erfahrungen der letzten Monate. Die Mitarbeitenden der Diakonie sehen es als ihre Aufgabe, gerade diese Menschen mit ihrem neuen Beratungsangebot zu erreichen. „Zwar hat die Bundesregierung zusätzlich zu den bestehenden Sozialleistungen eine Vielzahl an Entlastungspaketen eingeführt, es ist aber nicht ganz leicht die verschiedenen Hilfeformen zu überschauen und die passenden Hilfen zu finden,“ erklärt Engelberty weiter. „Zudem erleben wir bei einigen Menschen eine Scham, Sozialleistungen in Anspruch zu nehmen. Diese sind jedoch ein Rechtsanspruch.“ In Kooperation mit den Kirchengemeinden vor Ort unterstützt die Diakonie Rheinhessen mit ihrem neuen Angebot dabei, akute Notsituationen zu beheben, neue Not zu vermeiden und eine gleichberechtigte Teilhabe zu sichern. „An allen unserer fünf Standorte in Rheinhessen wird es ab sofort eine feste Ansprechpartnerin oder einen festen Ansprechpartner für Ratsuchende geben“, erklärt Malte Poppe, der als Bereichsleitung für die Angebote in Mainz, Ingelheim und Oppenheim zuständig ist. Ein Schwerpunkt des neuen Angebots ist die Energiekostenberatung (nicht zu verwechseln mit Energieberatung). Es geht hierbei z.B. um die Klärung der Möglichkeiten zu Verhandlung mit Energieversorgern oder die Prüfung der Möglichkeiten der einmaligen Kostenübernahme aufgrund von Heizkostennachzahlungen gegenüber den Kostenträgern. Darüber hinaus versteht sich das neue Angebot als allgemeine Sozialberatung im Kontext der aktuellen Energiekrise und Inflation. Am Anfang jeder Beratung steht erst einmal die Erfassung der Situation. „Wir hören den Menschen zu, um zu erkennen, welche finanziellen aber auch psychosozialen Belastungen bestehen und welche Bedarfe sich daraus ergeben“, beschreiben Sandra Körbes und Claudia Koch, Bereichsleitungen für die Standorte Alzey und Worms die neuen Aufgaben der zuständigen Mitarbeitenden. „Im Anschluss unterstützen wir z.B. bei der Klärung von Ansprüchen gegenüber Behörden und Sozialleistungsträgern, informieren zu generellen sozialrechtlichen Fragestellungen und über die neuen Leistungen im Rahmen der Entlastungpakete der Bundesregierung. In geeigneten Fällen vermitteln wir an Kolleg:innen anderer Fachdienste, wie z.B. der Schuldner- und der Schwangerenberatung, der Fachstelle Wohnraumhilfe oder zu Hilfsangeboten wie der Kleiderkammer oder der Tafel.“ Auch eine Vermittlung an Spezialberatungsstellen und andere Fachstellen wie z.B. die Verbraucherzentralen kann bei Bedarf erfolgen. „Schon länger haben wir über eine Wiedereinführung der Allgemeinen Sozialberatung nachgedacht, die als erste Anlaufstelle zur Abklärung von Problemlagen fungieren soll“, berichten die Bereichsleitungen. Mit den aktuellen Krisen und den daraus resultierenden Auswirkungen steigt die Dringlichkeit für ein solches Angebot, sind sich die Mitarbeitenden der Diakonie Rheinhessen sicher. „Wir möchten die Menschen mit ihren aktuellen Sorgen und Nöten nicht alleine lassen.“

Kontakt:
Diakonisches Werk Rheinhessen
Standort Worms
Claudia Koch
06241 - 9202918
<link contact>claudia.koch(at)diakonie-rheinhessen.de