Ein Fest der Gemeinschaft

veröffentlicht 22.08.2025, Dekanat Worms-Wonnegau

(links) Pfarrer Dominik Koy, (Mitte von oben nach unten) Kindergartenleiterin Swantje Karabegovic, Beigeordneter Timo Horst, Dekanin Jutta Herbert, (rechts) Ortsvorsteher Tom Hens. Im Hintergrund der Kindergarten. Foto: Gemeinde

Evangelischer Sonnenblumenkindergarten Worms-Heppenheim feierlich eingeweiht

Mit einem festlichen Gottesdienst in der evangelischen Kirche Heppenheim wurde am Freitag der Evangelische Sonnenblumenkindergarten nach umfangreicher Renovierung und einem Neubau feierlich eingeweiht. Im Anschluss an den Gottesdienst lud die Einrichtung zu einem Empfang in die neuen Räume ein.

Pfarrer Koy: „Es braucht Viele!“
Pfarrer Dominik Koy betonte in seiner Ansprache, wie wichtig das Miteinander vieler Beteiligter für das Gelingen eines solchen Projekts sei. „Es braucht Viele, um ein großes Projekt erfolgreich umzusetzen. Und es braucht den Zusammenhalt Vieler“, sagte Koy. Das Beispiel des Kindergartens in Heppenheim zeige, dass gerade dieser Zusammenhalt mit gegenseitig wertschätzender Zusammenarbeit gelingen könne. Er erinnerte daran, dass die evangelische Kirche Trägerin des Kindergartens sei, die Stadt Worms das Gebäude unterhalte und die katholische Kirche den Bau durch die Bereitstellung eines Grundstücksteils möglich gemacht habe. 

Mit Blick auf die gesellschaftliche Lage hob Koy hervor, wie bedeutsam dieses Miteinander sei: „In einer Zeit, in der etablierte politische Parteien genauso wie die Kirchen um Sichtbarkeit, Anerkennung und teils um ihre Existenz ringen, ist ein solches Zusammenwirken von Stadt und Kirchen vor Ort bzw. von Staat und Kirche sehr beachtlich.“ Er verwies dabei auf den Staatsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde, der formulierte: „Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann.“ Daraus folge, dass Staat und Kirche auf gute Zusammenarbeit und Zusammenhalt angewiesen seien.

Im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Jan Metzler würdigte auch dieser die enge Zusammenarbeit von Staat und Kirche bei diesem Projekt: „Pfarrer Koy hat im Festgottesdienst darauf aufmerksam gemacht: Bereits im Kindergarten werden Werte vermittelt und erlernt, die der Grundstein für den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind.“

„Wir freuen uns sehr, dass die Evangelische Kita in Heppenheim nun insgesamt erweitert und modernisiert werden konnte. Mit dem Neubau im KfW-40-Standard und der Sanierung des Altbaus ist die Einrichtung bestens für die Zukunft aufgestellt.", so Timo Horst, Beigeordneter der Stadt Worms. 

Dekanin Herbert: Kinder sind Gegenwart und Zukunft
„Kinder sind nicht nur Zukunft, sondern Gegenwart, in der uns Gottes Nähe spürbar wird“, so die evangelische Dekanin Jutta Herbert. Dazu zitierte sie aus der Bibel: „Lasst die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn solchen gehört das Reich Gottes.“ (Markus 10,14)
„Allen, die am Bau und an der Gestaltung dieses Hauses mitgewirkt haben, gilt mein herzlicher Dank. Möge dieser Kindergarten ein Ort der Geborgenheit, der Freude und des Segens sein“, wünschte Jutta Herbert.

Die Leiterin der Einrichtung, Swantje Karabegović, ist mit ihrem Team, den Kindern und Eltern seit Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2021 einen langen Weg gegangen: „Unsere jetzigen Schulabgängerinnen und Schulabgänger waren zwei und drei Jahre alt, als die ersten Bauarbeiten begannen. Sie verfolgten jeden Schritt mit Begeisterung“, sagte sie. Sie sei der Stadt Worms für die Umsetzung, den Architektinnen für die sensible Planung, den Handwerkerinnen und Handwerkern für ihr Engagement sowie der Trägerin, der GüT (Gemeindeübergreifende Trägerschaft) im Evangelischen Dekanat Worms-Wonnegau, für die verlässliche Unterstützung sehr dankbar.

Ökumenische Verbundenheit
Ein besonderes Zeichen der ökumenischen Verbundenheit setzte das Grußwort von Sarah Purpus-Menzel, katholische Gemeindereferentin. Sie sprach nicht nur als Vertreterin der katholischen Kirche, sondern auch als Mutter eines neuen Kita-Kindes: „Heute ist ein Tag der Freude – für die evangelische Gemeinde, für Heppenheim, für alle Familien hier und auch für mich ganz persönlich. Diese Kita war schon immer ein Ort der Geborgenheit und des Miteinanders. Umso schöner ist es, dass sie nun durch die Renovierung und Erweiterung noch besser auf die Bedürfnisse der Kinder und Familien eingehen kann. Diese Einweihung feiern wir in echter ökumenischer Verbundenheit. Denn was uns eint, ist der Wunsch, Kinder auf ihrem Weg ins Leben zu begleiten – mit Liebe, Werten und offenem Herzen.“

Blick in die Zukunft
Der Evangelische Sonnenblumenkindergarten blickt auf eine lange Geschichte zurück. 1984 wurde er erstmals eröffnet, seither wurde er stetig weiterentwickelt und ausgebaut. Die jüngste Baumaßnahme für rund 4,5 Millionen Euro schaffte 25 neue Betreuungsplätze. Mit einer Photovoltaikanlage, der Beheizung über eine Wärmepumpe und einem Gründach wurde auch die Grundlage für eine ressourcenschonende und klimafreundliche Zukunft des Kindergartens gelegt. Nach der nun abgeschlossenen Renovierung und dem Neubau bietet die Kita ab September Platz für 75 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren. Drei Gruppen mit jeweils 25 Kindern können betreut werden – inklusive Ganztagsplätzen und Mittagsverpflegung. 

Die Freude über den erfolgreichen Abschluss der Baumaßnahmen war bei allen Beteiligten spürbar. „Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass wir diesen Weg gemeinsam gemeistert haben“, sagte Kindergarten-Leiterin Karabegović. „Ich bin glücklich, Teil dieses Hauses zu sein, das so viel Leben in sich trägt.“