Erinnerung, Mahnung und Verpflichtung

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden durch verbrecherische Banden der SA und SS in Worms wie in ganz Deutschland die Synagogen angezündet, jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet, unsere jüdischen Mitbürger:innen durch die Straßen getrieben, geschlagen, verhaftet und nicht wenige getötet. Zehntausende wurden inhaftiert und in Konzentrationslager verschleppt.

Die Reichspogromnacht war eine Station auf dem Weg der Nazis von der offenen Diskriminierung zur
systematischen Vernichtung der Juden. Zugleich war sie für das Naziregime die „Generalprobe“ für
noch gewaltsameres Vorgehen. Sie lieferte ihnen den Beweis, dass viele Menschen an Gewalt und
Terror gewöhnt werden konnten. Dies war eine der Voraussetzungen für einen neuen Angriffskrieg Hitler-Deutschlands zur Unterjochung und Versklavung aller Nachbarvölker, aber auch für Vernichtungslager wie Auschwitz, Treblinka und Majdanek zur systematischen Ermordung von Millionen Juden, Sinti und Roma sowie Angehörigen anderer Bevölkerungsgruppen. Am Ende des Faschismus bedeutete dies: Millionen ermordete jüdische Mitbürger:innen und 55 Millionen Kriegsopfer. Fast die gesamte jüdische Gemeinde in Worms fiel den Nazis zum Opfer.

Gedenkveranstaltung und Mahnwache des Oberbürgermeisters der Stadt Worms und des Bündnisses gegen Naziaufmärsche Worms am Donnerstag, 9. November 2023 um 18 Uhr vor der Wormser Synagoge

Eröffnung: Heiner Boegler, Bündnis gegen Naziaufmärsche
Grußwort: Adolf Kessel, Oberbürgermeister der Stadt Worms
Rednerin: Dr. Erika Mohri, Evangelische Pfarrerin und Vorsitzende des Fördervereins Lern- und Gedenkstätte Güterbahnhof Worms e.V.
Musikalische Umrahmung: Günther Müller
Verantwortlich für den Inhalt: Bündnis gegen Naziaufmärsche, Silvia Schall und Werner Schlösser