Seit 25 Jahren gibt es die ökumenische Notfallseelsorge in der Region Worms und Alzey. Seitdem sind haupt- und ehrenamtliche Notfallseelsorger gemeinsam mit Helfern von DRK, ASB, Polizei, Feuerwehr, THW zu Verkehrsunfällen, Großschadenereignissen, Gewaltproblematiken, Suiziden und plötzlichen Todesfällen im Einsatz, um Betroffenen in der Stunde größter Not beizustehen, einfühlsam abwägend, was gerade jetzt und gerade für diese Menschen notwendig ist.
Um ihnen etwas zurückzugeben für ihren großherzigen Dienst an der Gemeinschaft, wurde am Sonntag in der Osthofener Bergkirche ein ganz besonderer Gottesdienst gefeiert, an dem Vertreter aller Blaulichtorganisationen sowie Interessierte aus den Bereichen Notfallseelsorge und Psychosoziale Notfallversorgung teilnahmen.
Im Mittelpunkt des Festgottesdienstes, zu dem das Leitungsteam der Notfallseelsorge Alzey-Worms und Worms, Pastoralreferentin Carolin Bollinger, Pastoralreferent Guntram König sowie Pfarrer Jürgen Udo Arndt eingeladen hatten, standen Ehrungen und Verabschiedungen. Die höchste Auszeichnung, die Martinusmedaille des Bistums Mainz, erhielt die 75-jährige Schwester Marianne Groben aus Gau-Bickelheim aus der Hand von Generalvikar Dr. Sebastian Lang. Sie war bereits am Aufbau der Notfallseelsorge beteiligt gewesen und hatte sich unermüdlich für den Fortbestand des ambitionierten Projekts eingesetzt.
Hoch geehrt wurde auch Pfarrer Jürgen Udo Arndt, der seit 2020 mit halber Stelle Beauftragter der EKHN für Notfallseelsorge in den Dekanaten Worms-Wonnegau und Alzey-Wöllstein ist, aber auch schon vorher ehrenamtlich als Notfallseelsorger gewirkt hatte. Dekanin Jutta Herbert, die ihm zum Dank für die geleisteten Dienste das goldene Kreuz der Notfallseelsorge überreichte, fand bewegende Worte für ihn: „Du hast nie viel Aufhebens um deine Person gemacht, aber viel bewirkt“, sagte sie. Er sei oft nachts selbst zu Einsätzen gefahren, habe zugehört und Trost gespendet. Sein Amt habe er stets mit Umsicht, Kompetenz und unerschütterlicher Verlässlichkeit durchgeführt. „Du warst in all den Jahren eine Bereicherung für uns alle.“
Ebenfalls mit einem goldenen Kreuz für 25-jähriges Engagement in der Notfallseelsorge wurde Marianne Scheuermann ausgezeichnet. Susanne Schmuck-Schätzel, Dekanin des Dekanats Alzey-Wöllstein, fand berührende Worte, um das Wesen dieses Dienstes der Nächstenliebe zu beschreiben. Ein silbernes Kreuz für zehnjähriges ehrenamtliches Engagement erhielten die Wormserinnen Irma Dengler und Roswitha Schopp-Melzer. Verabschiedet wurden Frederik Ebling und Willi Höflinger, sieben Notfallseelsorger wurden für weitere vier Jahre beauftragt.
Eigens zur Feier des Gottesdienstes war Pröpstin Henriette Crüwell gekommen. In ihrer Predigt zur Geschichte der Jünger von Emmaus legte sie den Akzent auf das rechte Zuhören und Trösten und die Zuversicht, die die Begleitung Jesu geben kann. Konzertorganist Bernhardt Brand-Hofmeister spielte mitreißende Instrumentalstücke auf der Orgel; viele passend ausgewählte Lieder wurden gesungen, einige von Heiko Gradehandt mit der Gitarre begleitet.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurden Grußworte gesprochen, besonders herzlich von Landrat Heiko Sippel. Danach traf man sich zu geselligem Beisammensein im Gemeindehaus.