Friede auf Erden?

Das "Alternative Krippenspiel" hat auf dem Wormser Weihnachtsmarkt bereits Tradition. In diesem Jahr beschäftigte sich die Gruppe um Pfarrer i.R. Axel Held mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges.

Die Geschichte: Oksana ist aus der Ukraine mit ihrer kleinen Tochter Natalia nach Deutschland  geflohen, nachdem auf Befehl Putins russische Soldaten in die Ukraine eingefallen sind. Zwischenzeitlich lebt sie in Worms mit ihrer Tochter in Sicherheit. Die Bilder dieses schrecklichen Krieges begleiten sie dennoch täglich: "Seit dem 24. Februar leben wir mit der Ohnmacht, dem von Putin entfachten Wahnsinn nur wenig entgegensetzen zu können." Aus Telefonaten mit Verwandten aus den von den russischen Aggressoren verlassenen Gebieten erfährt Oksana von den Folterungen und Erschießungen von Zivilisten auf offener Straße. Massengräber sind stumme Zeugen der Gräueltaten.  Berichte über von den russischen Soldaten vergewaltigte Frauen treffen sie besonders. Oksana sieht noch einen langen Weg zum Frieden.

Die Krippenspielerinnen und -spieler solidarisieren sich mit den Menschen in der Ukraine. "Und wir gedenken der gefallenen Soldaten in der Ukraine, und das schließt die russischen Opfer mit ein, denn auch russische Mütter und Ehefrauen weinen um ihre gefallenen Angehörigen!" Und auch Teile unserer Bevölkerung ängstigen sich, ob sie die kommenden Energiekosten zahlen können andere protestieren auf den Straßen, ein weiterer Teil sieht die Energiekrise auch als Chance alternative Versorgungskonzepte voranzutreiben. Allerdings drohen diese unterschiedlichen Sichtweisen unsere Gesellschaft zu spalten.

Fällt also in diesem Jahr Weihnachten aus? Nein! Da ist sich das Kripppenspiel-Team einig. Trotz allen Leidens und aller Ängste muss die Weihnachtsbotschaft laut verkündet werden: "Ehre sei Gott in der Höhe / und Friede auf Erden / den Menschen seines Wohlgefallens." (Lukas-Evangelium)