„Endlich ein Full House“, begrüßte die evangelische Dekanatsjugendreferentin Johanna Claußnitzer-Piel die Gäste zur Eröffnung der ökumenischen Jugendzentrale in Worms. Im Martinushaus am Ludwigsplatz arbeiten nun drei Organisationen für die Kinder- und Jugendarbeit unter einem Dach: Die Evangelische Fachstelle für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, das Katholische Jugendbüro Rheinhessen sowie die Mobile Jugendarbeit der Diakonie.
Idee von Dekanin Jutta Herbert
Seit über zehn Jahren arbeiten Haupt- und Ehrenamtliche der evangelischen und katholischen Jugend in Worms eng zusammen. Bereits im Rahmen des Wormser Jugendhilfeplanungsprozess‘ im Jahr 2016 reifte der Gedanke, dass die christlichen Jugendverbände gemeinsame Büroflächen, Versammlungsräume und Materiallager nutzen könnten, um Kräfte zu bündeln und Ressourcen zu sparen. Die zündende Idee, dass Dekanatsjugendpfarramt ins Martinushaus umzusiedeln, kam schließlich von Dekanin Jutta Herbert: „Dieser Tag markiert den Beginn einer neuen Ära der Gemeinschaft und des Miteinanders für junge Menschen in unserem Dekanat, der Stadt und Region, ökumenisch und diakonisch“, wandte sich die Dekanin in einem Grußwort an ihre Zuhörer. In einer Zeit, in der die Welt oft geteilt und unruhig sei, sollen in diesem Haus Jugendliche unterschiedlicher Konfessionen und Hintergründe zusammenkommen, um Freundschaften zu schließen, voneinander zu lernen und gemeinsam neue Wege zu gehen, so die Dekanin.
Zahlreiche Wegbereiter
Auch Dompropst Tobias Schäfer zählt zu den Menschen, die dieses ökumenische Projekt möglich gemacht haben. Als Vermieter sei er während des gesamten Prozesses „rund um die Uhr ein unermüdlicher Ansprechpartner“ gewesen, so der katholische Jugendbildungsreferent Sebastian Besier. Der ‚Herbergsvater‘ sicherte auch für die Zukunft seine Unterstützung zu, damit dieses Haus Symbol einer offenen und lebendigen Kirche werde.
Claudia Koch brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass auch die Diakonie Teil dieses Projekts ist, schließlich arbeite man mit der gleichen Zielgruppe und könne sich gegenseitig unterstützen und ergänzen. Sascha Zink, Leiter des Bischöflichen Jugendamts in Mainz, zollte der Idee Respekt, in einer Zeit von Umstrukturierungen die Kräfte zu bündeln. Getragen vom gemeinsamen Glauben könne auf kreative Weise Neues entstehen. Simone Reinisch, Stellvertretende Leiterin des Fachbereichs Kinder und Jugend im Zentrum Bildung der EKHN (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau), wünschte allen Beteiligten „mit dem Segen Gottes ein offenes Haus, in dem junge Menschen sich ausprobieren und gut begleitet ihre Identität finden können“.
Ralf Decker, Leiter des Wormser Kinder- und Jugendbüros, bezeichnete die Jugendzentrale als „großen Gewinn für die Kommune“. Seit vielen Jahren gebe es eine sehr gute Kooperation der verschiedenen Träger im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, das gemeinsame Haus sei ein weiterer Schritt, diese Kooperation zu festigen.
Von Zuversicht bis Döner-Dienstag
Zu den Wünschen, die von den Besucher:innen des Eröffnungsfestes hinterlassen wurden, zählen neben Zuversicht, Mut und einem festen Glauben auch coole Begegnungen, neue Kickerbälle und gemeinsame Döner-Dienstage. Die Ökumene im neuen Haus der Jugend scheint wahrlich grenzenlos zu sein.