Eigentlich kein Grund zu feiern, doch für Betroffene ein Segen: Vor über einem Jahr wurde die Selbsthilfegruppe für betroffene Menschen bei psychischer und emotionaler Gewalt, Mobbing und emotionaler Abhängigkeit in Worms gegründet. Das Angebot der evangelischen Kirchengemeinde Worms-Innenstadt ist in der Region Rheinhessen und Pfalz bislang einzigartig. Von Beginn an erfuhr die Gruppe regen Zuspruch, sodass im Februar 2025 eine zweite eröffnet wurde.
Der Erfahrungsaustausch, die Aufklärung zur Erkennung und Einordnung der eigenen Situation sowie die konstruktive Konfliktarbeit stehen im Rahmen der Gruppenarbeit im Vordergrund. Lösungsorientierte Unterstützung und psychische Förderung werden durch Betreuung, Beratung und die Auflösung von vermeintlichen Opferrollen ergänzt. Weitere Aspekte umfassen die Besprechung möglicher Wege, den seelsorgerischen Ansatz sowie die Weitervermittlung an zusätzliche Hilfsangebote. Der Fokus liegt auf der Hilfe zur Selbsthilfe und der Förderung von Eigenverantwortung.
Die Gruppe wird von Pfarrerin Sophia Schäfer und Dirk Fietkau professionell angeleitet. „Ein zentraler Grundsatz der Gruppe ist die strikte Einhaltung von Vertraulichkeit und Anonymität. Dies schafft einen sicheren Raum und ist für das Vertrauen und die Offenheit unter den Teilnehmenden unerlässlich“, erklärt Gruppenleiter Fietkau.
Die Selbsthilfegruppe richtet sich an Erwachsene (ab 18 Jahre), die sich im privaten und/oder beruflichen Umfeld in dauerhaft intensiv konflikthaften Beziehungen/Bindungen befinden. Die Gruppe ist auch Anlaufstelle für Menschen, welche sich in einer emotionalen Abhängigkeit sehen. Das Angebot grenzt sich zu der Thematik der körperlichen/physischen Gewalt ab, dies steht explizit nicht im Fokus.
Das Angebot ist kostenfrei. Mit neuen Teilnehmenden wird zunächst ein telefonisches Vorgespräch geführt. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat, Termine sind auf Anfrage erhältlich.