Mit Herz und Haltung ins Pfarramt

veröffentlicht 30.09.2025, Dekanat Worms-Wonnegau

Mareike Stübing in Dalsheim ordiniert

Unter festlichen Klängen der Bläser und begleitet von Pröpstin Henriette Crüwell, Dekanin Jutta Herbert sowie den Kirchenvorständen betrat Mareike Stübing am vergangenen Samstag sichtlich bewegt die evangelische Kirche in Dalsheim. Dort wurde sie durch Pröpstin Crüwell ordiniert – die feierliche Einführung in den kirchlichen Dienst als Pfarrerin.

Musik, die bewegt

Für eine stimmungsvolle musikalische Gestaltung sorgte neben dem Posaunenchor aus den Gemeinden Herrnsheim und Hochheim unter der Leitung von Thomas Busch auch der Projektchor unter der Leitung von Ruth Schultheis.

„Keine Pfarrerin von der Stange“

In ihrer Ansprache hob Crüwell hervor, dass Stübing „keine Pfarrerin von der Stange“ sei, sondern mit ihrem individuellen Profil gut in den Nachbarschaftsraum passe, der von der Vielfalt seiner Gemeinden geprägt ist. Obwohl Berufsanfängerin, bringe sie bereits reichlich Erfahrung mit: Schon während des Theologiestudiums begleitete sie einen Konfirmandenjahrgang, übernahm Taufen und führte Trauungen durch.

Ein Herz, das Quelle des Lebens ist

Als Ordinationsspruch wählte Stübing ein Wort aus den Sprüchen Salomos: „Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.“ Crüwell ermutigte die Gemeinde, häufiger nachzuspüren, wofür das eigene Herz brenne: „Die Antworten darauf sind eine gute Fährte für den Weg unserer Kirche.“ Der frischgebackenen Pfarrerin gab sie mit: „Sei du selbst, wir brauchen dich so, wie du bist.“ Als Zeichen der Verbundenheit überreichte sie ihr einen selbstgetöpferten Abendmahlskelch – „ein Unikat für ein Unikat“.

Erste Predigt mit persönlichem Bekenntnis

In ihrer ersten Predigt als ordinierte Pfarrerin stellte Mareike Stübing die Frage, die sie seit Beginn ihres Studiums begleitet: „Wie möchte ich als Pfarrerin sein?“ Ihre Antwort: „In allem, was ich tue, möchte ich ich selbst bleiben.“ Offen sprach sie auch von Momenten der Unsicherheit in den ersten Wochen ihres Dienstes, in denen sie das Gefühl hatte, weder dem Amt noch sich selbst gerecht zu werden. Mit Blick auf den Timotheusbrief, in dem es heißt, man solle ein Vorbild sein „in der Liebe und im Glauben“, räumte sie ein: „Das ist ganz schön einschüchternd – aber nur, solange man nach Perfektion strebt.“ Sie sei auch nur ein Mensch und dankbar für die vielen Menschen in den Gemeinden, die sie stützten. Ihre Predigt mündete schließlich in ein klares Bekenntnis: „Ich möchte wachsen, trotz Zweifel den Glauben nicht verlieren, ein Vorbild sein und wünsche mir, dass Gott mit mir geht.“

Ein Tag der Freude für die Gemeinden

Dekanin Jutta Herbert bezeichnete die Ordination als „Tag der Freude, ein Fest für die Gemeinden und den Nachbarschaftsraum“. Sie dankte allen Haupt- und Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement in der Vakanzzeit, insbesondere den Pfarrerinnen Ingeborg Beiersdorf und Franziska Endres, Pfarrer Dominik Koy sowie den Lektor:innen, Prädikant:innen, Kirchenvorständen und Gemeindesekretärinnen.

Verantwortung für sieben Gemeinden

Pfarrerin Mareike Stübing ist künftig für die Kirchengemeinden Dalsheim, Bermersheim, Gundheim, Wachenheim, Monsheim, Kriegsheim und Hohen-Sülzen zuständig. Diese gehören gemeinsam mit Niederflörsheim-Mölsheim, Mörstadt, Heppenheim, Offstein, Horchheim, Weinsheim und Wiesoppenheim zu einem Nachbarschaftsraum im Evangelischen Dekanat Worms-Wonnegau. Dort arbeitet sie in einem regionalen Team, das Gebäude gemeinsam nutzt und Verwaltungsarbeit bündelt.