Nahe bei den Menschen sein

Die Pfarrerinnen Franziska Endres und Inge Beiersdorf, Pröpstin Henriette Crüwell, Pfarrer Volker Hudel, Dekanin Jutta Herbert, Pfarrer Dominik Koy Foto: Bea Witt

Verabschiedungsgottesdienst für Pfarrer Volker Hudel

Mit einem feierlichen Gottesdienst mit Pröpstin Henriette Crüwell und Dekanin Jutta Herbert wurde Pfarrer Volker Hudel am 10. November in der evangelischen Kirche in Monsheim verabschiedet.

„Das ist fast tagesgenau zu meinem Dienstantritt vor 33 Jahren“, sagte Pfarrer Hudel bei einem vorherigen Interview. Damals trat er die Stelle als Gemeindepfarrer von Monsheim, Kriegsheim und Hohen-Sülzen an. „Von der Kirchenleitung wurde die Pfarrstelle als ‚besonders arbeitsintensiv‘ geschildert, aber ich wurde sehr gut von den Gemeindemitgliedern aufgenommen und hatte im Laufe der Jahre viel Unterstützung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern. Monsheim ist zu einer liebenswerten Heimat geworden und die Menschen sind mir sehr ans Herz gewachsen. Es war eine schöne Zeit.“ Zu seiner Arbeit als Pfarrer sagte er: „Glaube ist nur das Wort, es ist die Tat, die eine wichtige Bedeutung hat. Mir war es immer wichtig, nahe an den Menschen zu sein und der Kirche ein lebendiges und lebensfrohes Gesicht zu geben.“

Er war nicht nur als Pfarrer präsent, sondern lebte mit den Menschen als Teil der Kommune, in Organisationen und Vereinen, was auch in den zahlreichen Dankesworten beim Abschiedsgottesdienst zum Ausdruck kam. Und seine erwachsenen Kinder Pauline und Jonas dankten ihrem Vater im Namen aller seiner zehn Kinder „Dein Einsatz für die Menschen und deine Nächstenliebe hat auch uns Kinder geprägt. Du hast uns die Werte der evangelischen Kirche vermittelt“, sagten sie.  

Vor der Entpflichtung und Verleihung der Urkunde des Kirchenpräsidenten ging Pröpstin Henriette Crüwell auf das Wirken von Pfarrer Hudel ein. Er habe die Gemeinde durch Höhen aber auch durch schwierige Zeiten geführt und auch als „alter weiser Mann“ habe er sich die Leidenschaft eines Jugendlichen erhalten. Die Pfarrstelle bleibe zunächst unbesetzt.

Ein Schwerpunkt von Pfarrer Hudel war die sozial-diakonische Arbeit. Seit 2009 war er Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Sozialstation Osthofen. In den Jahren zuvor hatte er mit dem damaligen Bürgermeister Michael Kissel das Pilotprojekt „Jugendpflege“ angestoßen. Es ist heute im Mehrgenerationenhaus ansässig, in dem auch Seniorinnen und Senioren sich regelmäßig treffen. In Zusammenarbeit mit der Kommune wird jeweils eine Kita in Monsheim und Hohen Sülzen betrieben.

Mit dem ihm eigenen Humor blickte Pfarrer Hudel in seiner letzten Predigt als Pfarrer der Gemeinde auf seine Aktivitäten während seiner Amtszeit. Zu wissen, dass die gut organisierte Gemeinde die Projekte in seinem Sinn weiterführe, mache ihm den Abschied leichter.

„Er war ein Pfarrer zum Anfassen, im Sport oder beim Fasching und die Jugendlichen waren begeistert von den Konfi-Freizeiten“, lobte Hans-Jürgen Röhl vom Kirchenvorstand.  Und die Kinder der Kita Monsheim/Kriegsheim unterstrichen mit einem Lied, dass Pfarrer Hudel immer ein offenes Ohr für Probleme der Kita hatte.

Als „konstruktiv und kritisch“ beschrieb Präses Alexander Ebert das Engagement von Pfarrer Hudel in der Synode und Ernst Fischer, Vorsitzender des Fördervereins der Evangelischen Sozialstation Osthofen, nannte die Arbeit des Pfarrers vorausblickend, wodurch sich die Einrichtung zu einer Vorzeigestation entwickeln konnte.

Nach dem Gottesdienst waren die überaus zahlreichen Besucher zu einem Empfang in den Pfarrsaal eingeladen

Zur Person
Jahrgang 1958, 10 Kinder, aufgewachsen in Haiger-Allendorf (Lahn-Dill-Kreis), 1977 Abitur am Wilhelm-von-Oranien-Gymnasium in Dillenburg, Studium der Evangelischen Theologie an der Philipps-Universität, Marburg, Vikariat in Heubach/Odenwald und Linden-Leihgestern (bei Gießen), 1988-1991 Pfarrvikar in Breidenbach (Marburg-Biedenkopf). Seit 1991 Gemeindepfarrer in Monsheim, Kriegsheim und Hohen-Sülzen, seit 2009 Vorstandsvorsitzender der Evangelischen Sozialstation Osthofen