Weit zurück griff Christian Schmitt, Stadtkantor, bis ins 3. Jahrhundert vor Christus, als Ktebesios in Alexandrien die erste Orgel erfand. Seine dafür gebrauchte Erfindung des Druckwindes, für die er Wasser einsetzte, gab übrigens der Hydraulik ihren Namen. Durch die Jahrhunderte erläuterte Schmitt bei der ersten Wormser Orgelführung für Muslim*innen in der Lutherkirche die Geschichte dieses facetten- und klangreichen Instrumentes, das in der römischen Zeit in wohlhabenden Häusern, später für den Kaiser ertönte, auch im Zirkus als Begleitmusik zu den Spielen. An die Stelle der vormals gebräuchlichen Schieber traten erst 1301 in Halberstadt die Tasten, so dass das heute vertraute Orgelbild in Deutschland entstand. Näher an Worms rückt das gespannt folgende Publikum die Information, dass der Dom um 1400 seine Orgel bekam. Bis 1800 hatte dann jede Kirche eine Orgel. Die vormals den Reichen vorbehaltene Königin der Instrumente spielt nunmehr für alle Gemeindemitglieder.
Zum besonderen Genuss spielte Christian Schmitt den muslimischen Gästen, darunter Enver Erdal, Imam der DITIB-Gemeinde, das Allegro aus der 2. Orgelsonate von Felix Mendelssohn.