Seit fast einem Jahr dürfen geflüchtete Kinder aus der Ukraine in Worms kreativ ihren Gefühlen Ausdruck verleihen. Nun ging es mit den kleinen Künstlern in Begleitung ihrer Mütter oder Großeltern nach Wiesbaden.
Das Projekt, das von der Wormser Dreifaltigkeitsgemeinde und der Evangelischen Jugend im Dekanat Worms-Wonnegau initiiert wurde, entstand am Rande der politischen Kundgebungen, die zu Beginn des Krieges in der Ukraine jeden Sonntag auf dem Wormser Marktplatz stattfanden. Die kreative Leitung hat die ukrainische Künstlerin Galyna Menzel übernommen, die bereits seit längerer Zeit in Worms lebt.
Die Werke der Kinder waren im vergangenen Winter sogar in der Wormser Kinder- und Jugendbücherei ausgestellt und wurden auf dem Wormser Weihnachtsmarkt von der Evangelischen Jugend verkauft. Die letzten Werke wurden vom ‚Wormser Original‘ und Inhaber der hiesigen Kunsthandlung Helmut Steuer versteigert. Der Erlös – so seinerzeit die Zusage der Evangelischen Jugend Worms-Wonnegau – solle für einen besonderen Ausflug mit den Kindern verwendet werden.
Dieses Versprechen wurde nun eingelöst. Anfang Mai hieß es für 14 Kinder und deren Mütter oder Großeltern: Auf nach Wiesbaden! Bei perfektem Reisewetter ging es zum Schloss Freudenberg. „Allein die Reise im großen Bus entlang des Rheines und der Weinberge war für viele schon ein tolles Erlebnis“, berichtet Gemeindepädagogin Patricia Meurer von der Evangelischen Jugend Worms-Wonnegau. Die Führung durch das Schloss und vor allem der dort befindliche Dunkelparcours habe die Kinder sehr beeindruckt. Ein gemeinsames Picknick bot Zeit für Austausch, am Nachmittag wurde dann noch der große Wasserspielplatz nebst Barfußpfad erkundet. „Auch wenn wir die beschwerliche Situation dieser Menschen nicht grundlegend verändern können, haben doch alle diesen Tag sehr genossen“, freut sich Meurer.