AngeboteÜbersicht
Menümobile menu

Sanierung des Wormser Jugend- und Kulturzentrums

Bald wieder Angebote im Kanal 70

Kanal 70Jonas Bauer packt als Ehrenamtlicher tatkräftig mit an.Jonas Bauer packt als Ehrenamtlicher tatkräftig mit an.

Nach langer Zeit der Renovierung und vieler Spendenaktionen können die Räume im Wormser Jugend- und Kulturzentrum Kanal 70 nun bald wieder der Jugend zur Verfügung gestellt werden.

Kanal 70Gemeindepädagoge Henry Spielhoff, Leiter des Kanal 70Immer noch Spaß bei der Arbeit: Gemeindepädagoge Henry Spielhoff, Leiter des Kanal 70

Seit einem Jahr ackern Henry Spielhoff vom Evangelischen Dekanat Worms-Wonnegau und Jonas Bauer, ehrenamtlicher ‚Allround-Techniker‘ im Kanal 70, um die Sanierung des beliebten Jugend- und Kulturzentrums voranzutreiben. Viele Aufgaben waren erst durch die lange Schließung seit 2017 entstanden, andere standen schon länger auf der Liste: So musste etwa die alte Bühne aus Brandschutzgründen entsorgt werden, die Polstermöbel dagegen hatten die Jahre im feuchten Keller nicht überstanden. Für eine Überraschung sorgte der Rückbau der alten Lüftungszentrale, bei dem Spielhoff und Bauer unerwartet auf krebserregende Materialien stießen – professionelle Unterstützung, wiederum kosten- und zeitintensiv, war erforderlich.

Eine neue Bühne nebst Lichttechnik stellte eine weitere Herausforderung dar. „Neben der Betriebssicherheit war uns vor allem wichtig, dass nur genormte und geprüfte Bauteile verwenden werden, die es auch in 20 Jahren noch am Markt geben wird“, betont Kanalleiter Spielhoff. So langsam nehme das Ganze Form an und man könne sich mit den i-Tüpfelchen beschäftigen: „Wir haben begonnen, den Kanal wieder mit gebrauchten Polstermöbeln zu bestücken. Diesmal sind wir allerdings wählerisch und schlagen nur bei einer bestimmten Bauform mit Leder- oder Kunstlederbezug zu“, verrät Spielhoff. Die Sanierung von Küche und Bar steht noch aus. „Mit beiden Projekten wollen wir noch warten bis mehr Leute aus dem Team geimpft sind, damit dann alle zusammen mitanpacken können“, so Spielhoff.

„Im Wortsinn werden die Räume im Kanal 70 geöffnet, darüber freue ich mich sehr und danke allen, die sich dafür eingesetzt haben. Inhaltlich verbindet sich damit für mich aber auch im übertragenen Sinne ein Öffnen von Räumen. Hier wird Jugendlichen wieder ein Raum eröffnet, in dem sie sich einbringen, den sie gestalten können, der für sie da ist“, so Dekanin Jutta Herbert vom Evangelischen Dekanat Worms-Wonnegau, die damit auf den Psalmvers 31,9 anspielt: „Du stellst meine Füße auf weiten Raum.“

Die Jugendarbeit ziele darauf, Jugendliche in ihren Lebenssituationen und in ihren Fragen, die sie existentiell betreffen und beschäftigen, zu begleiten und zu unterstützen, führt die Dekanin weiter aus. Durch die offene Jugendarbeit, die im Kanal 70 stattfindet, können den Jugendlichen nun wieder Räume und Rahmenbedingungen zur Verfügung gestellt werden, in denen sie sich mit ihren ethnisch, religiös und kulturell verschiedenen Prägungen begegnen, sich mit ihren Vorstellungen von Frieden und Gerechtigkeit auseinandersetzen und sich miteinander entwickeln können. Dies geschehe in der Hoffnung, dass gelebte Gemeinschaft ermöglicht, Selbstbewusstsein gestärkt, Konfliktfähigkeit gefördert und nach gewaltfreien Lösungen gesucht wird, so Jutta Herbert.

„Als Bauträger freuen wir uns sehr, dass die Arbeit mit Jugendlichen im Kanal 70 in absehbarer Zeit wiederaufgenommen werden kann“, so Pfarrer Klaus Fischer, Vorsitzender der Evangelischen Gesamtgemeinde Worms. Die Bauzeit habe sich zum einen durch Einschränkungen während der Corona-Zeit, zum anderen aber auch durch Probleme beim Bau deutlich verlängert, erklärt Fischer. So habe man etwa unerwartet die Decke des Heizungskellers erneuern müssen, weil die neue Lüftung wesentlich mehr Gewicht hat als die alte Anlage. Entsprechend haben sich auch die Baukosten erhöht, die sich nun auf rund 435.000 Euro belaufen.

Rund 360.000 Euro hat Fundraiser Axel Held mit Benefizkonzerten und anderen Sammelaktionen gesammelt, was die Sanierung des Jugend- und Kulturzentrums maßgeblich ermöglicht hat. Auch die Stadt Worms hat mit einem Förderbeitrag von bisher 148.000 Euro einen erheblichen Beitrag geleistet. „Mit großer Freude habe ich wahrgenommen, dass alle demokratischen Mitglieder des Finanzausschusses einstimmig dem Förderantrag zugunsten des Kanal 70 zugestimmt haben. Ich betrachte diese Entscheidung als eine besondere Wertschätzung der offenen Jugendarbeit, die heute für die Persönlichkeitsbildung Jugendlicher wichtiger ist, denn je“, so Pfarrer i.R. Held.

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top